Internationales Content-Marketing

Ein Gastbeitrag von Christian Arno, Gründer von Lingo24

Internationales Content MarketingInternational zu werben und zu verkaufen, stellt heute in Zeiten des World Wide Web und international agierender Logistikdienstleister in technisch-organisatorischer Hinsicht kein größeres Problem mehr dar. Eher schon eine Herausforderung ist es, zu erreichen, dass die eigene Werbebotschaft international verstanden wird. Tatsächlich lohnt es sich in vielen Fällen, eine internationale Webpräsenz zu betreiben und sein Produkte in alle Welt zu verkaufen. Wenn der internationale Netzauftritt steht und die Botschaft des Unternehmens für alle Sprachen und Kulturkreise der Zielländer optimiert ist, lohnt sich die Überlegung, ob man nicht auch noch den Schritt zum internationalen Content-Marketing tun sollte, um seinen Umsatz noch weiter zu heben.

Content-Marketing und seine Vorteile

Content-Marketing bedeutet, dass man nicht nur mit Aussagen zum Produkt wirbt, sondern potentielle Kunden mit interessanten Inhalten anlockt, bindet und so immer wieder mit seinem Produkt in Verbindung bringt. Die Idee ist nicht neu und auch nicht auf das Netz beschränkt – sie steckt auch hinter altbekannten und beliebten Kundenzeitschriften wie Bäckerblume oder Apotheken-Umschau. Im Internet ist Content-Marketing verhältnismäßig preisgünstig, da Webspace wesentlich billiger ist als gedruckte Seiten. Sie können Ihren Besuchern ein reichhaltiges, vielseitiges und interessantes Angebot liefern, ohne dass es übermäßig viel kostet. Zudem bleiben Seiten im Netz stehen, fliegen nicht ins Altpapier: Es ist nämlich jederzeit möglich, dass Besucher auch nach längere Zeit zu einzelnen Artikeln zurückkehren, weil Sie etwas noch einmal genau nachlesen wollen. Vor allem jedoch bringen häufig erscheinende neue Inhalte die Besucher immer wieder auf die Seite. Es ist also wichtig, seinen Content konsequent zu pflegen, um die entscheidenden Vorteile des Content-Marketing im Internet zu nutzen:

  • Häufiger Kontakt der Nutzer mit dem Namen der Firma oder des Produktes
  • Häufige Veränderungen auf der Website lassen diese aus Sicht der Suchmaschinen aktuell erscheinen, was sich in einer besseren Bewertung niederschlägt

Technische Aspekte

Wenn Sie eine reine Werbe-Website betreiben, mag es angehen, Seiten auf herkömmliche Weise einzeln zu erstellen und zu editieren. Wenn Sie jedoch wechselnde, aktuelle Inhalte haben, sollten Sie rationell arbeiten. Verwenden Sie ein Content-Management-System wie Drupal, Joomla oder WordPress. Damit können Sie selbst und Ihre Mitarbeiter ohne HTML-Kenntnisse und sehr komfortabel Artikel auf Ihre Seite stellen, aktualisieren und editieren.

Wie bei herkömmlichen internationalen Websites auch, sollten Sie die einzelnen Sprachversionen jeweils unter lokalen Top Level Domains zugänglich machen. Suchmaschinen bevorzugen Seiten mit zum Zielland passender TLD. Was außerdem nicht fehlen sollte, sind Buttons mit denen Ihre Besucher Ihre Seite auf den ortsüblichen Social Media weiterempfehlen können. Gerade bei informativem Content besteht, viel eher als bei reinen Produktanpreisungen, eine gute Chance, dass Benutzer interessante Artikel weiterempfehlen.

Inhalte – sprachliche und kulturelle Aspekte

Wenn Sie die gleichen Inhalte in verschiedenen Sprachen verwenden können, sparen Sie Geld, da Sie Ihre Texte lediglich übersetzen müssen. Allerdings sollten Sie bei den Übersetzungen auf Qualität achten – am besten sind Leute, die Muttersprachler in der Zielsprache sind und sich im jeweiligen Kulturkreis gut auskennen, wobei sie vor allem darüber Bescheid wissen sollten, was dort heute angesagt ist, wie und worüber man spricht. Übrigens brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, dass Suchmaschinen wie Google gleiche Texte, die in mehreren Sprachen im Netz stehen, als mehrfachen Content ansehen und als solchen abstrafen. Da ist nicht der Fall, denn es ist ja auch ganz normal, dass Texte in verschiedene Sprachen übersetzt und veröffentlicht werden.

Was nicht ganz einfach sein dürfte, ist, Themen zu finden, die wirklich Menschen in aller Welt interessieren. Das sind, wenn man es genau betrachtet, nicht wirklich viele. Forschung und Technik dürften dazu gehören, Computer- und Netzthemen, kulturelle und sportliche Großereignisse wie der Start eine Monumentalfilmes oder die Olympischen Spiele ebenfalls. Aber schon bei Pop-Musik wird es schwierig, denn nicht jeder Hit aus den europäischen Charts macht es auch in Indien oder Südamerika.

Ratgeberthemen sind an sich eine gute Wahl, wenn man Leute interessieren möchte; leider jedoch sind sie oft sehr regional: Mit Tipps zu in Mitteleuropa heimischen Heilpflanzen fangen Menschen in Afrika oder Ostasien wenig an und in den Tropen nutzt auch das Wissen darum wie man vereiste Autotürschlösser aufbekommt, nicht viel. Andererseits wird es auch Leuten in Deutschland oder Ungarn wenig bringen, wenn man ihnen erläutert, wie man sein Haus gegen Termiten schützt.

Etwas, das weltweit auf Interesse stößt, ist alles, was mit Sex und Erotik zu tun hat. Abgesehen davon, ob das Ihrem Geschmack entspricht, werden Sie damit jedoch in einigen Weltgegenden anecken. Auf jeden Fall in der muslimischen Welt, aber auch im Bible-Belt der USA. Problematisch in manchen Teilen der Welt können aber nicht nur Themen sein, sondern auch Symbole und Metaphern: Hunde, vor allem junge, sind in der westlichen Welt ganz typische Sympathieträger, in islamischen Ländern hingegen gelten sie als unrein und in manchen anderen Gegenden wiederum hat man sie im wahrsten Sinne des Wortes zum Fressen gern.

Es werden sich durchaus Themen weltweit verwenden lassen, wobei Sie jedoch immer im Einzelfall prüfen sollten, was sich für welches Land eignet. Sprechen Sie diese Sachen am besten mit ihren muttersprachlichen Übersetzern ab, die wissen nämlich am ehesten, was Ihre Landsleute gerne im Netz sehen möchten – und ob man mit bestimmten Dingen womöglich anecken würde.

Über den Autor: Christian Arno ist der Gründer von Lingo24, einem Übersetzungsunternehmen, das professionelle Übersetzungen anbietet.

Folge Christian auf Twitter unter @l24de.

 

Foto: Gerd Altmann / pixelio.de

Zurück zur Übersicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert